BARFUßGEHEN & BARFUßSCHUHE

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in der Fußgängerzone Rosenheim

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Natürliches Gehen: Barfußgehen

“Der Fuß ist ein Kunstwerk aus 26 Knochen, 19 Muskeln und 107 Bändern. Ein Kunstwerk braucht einen Rahmen, keinen Käfig”.

Leonardo da Vinci

Unsere Füße tragen uns im Lauf unseres Lebens rund dreimal um die Erde. Ein Grund, sie gut zu behandeln. Der gesunde Gang ist mühelos und schmerzfrei, ein Zusammenspiel von Anspannung und Entspannung, von Abrollen und Abstoßen. Mit kräftigen Muskeln und geschmeidigen Gelenken funktioniert das reibungslos.

Die Natur macht keine Kompromisse

„Use it or loose it“ ist ein biologisches Prinzip: Die in Kindheit und Jugend aufgebaute Muskulatur und die Funktion der Gelenke zu erhalten verbraucht viel Energie. Dem Ökonomieprinzip folgend bleiben diese Ressourcen nur erhalten, wenn sie artgerecht genutzt werden. Inaktivität bedeutet langfristig den Verlust von Struktur und Funktion unserer Muskeln, Gelenke und Knochen.

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Wie für den gesamten Körper gilt dieses Prinzip auch für die Füße: eingesperrt in feste Schuhe und durch steife Sohlen am Abrollen gehindert, gelingt das gute Zusammenspiel von Muskeln und Gelenken nicht mehr. Die Muskulatur schwindet, die Fußgelenke werden steif und sind häufig schmerzhaft blockiert.

Barfußgehen | © Leguano

Die Architektur der Füße

Über Jahrmillionen haben sich unsere Füße den Anforderungen des aufrechten Gangs perfekt angepasst. Durch eine spiralförmige Drehung der Fußknochen hat sich ein Längs- und ein Quergewölbe ausgebildet. Diese Gewölbe sind durch die Plantarfaszie (ein straffes unter der Haut der Fußsohle liegendes und mit ihr fest verbundenes Bindegewebe) und durch zahlreiche Fußmuskeln verspannt.

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Schwindet die Muskulatur, sinkt das Fußgewölbe ein und es kommt zu einer Überlastung der Plantarfaszie bis hin zu einer chronischen und sehr schmerzhaften Entzündung (Plantarfasziitis). Diese weitverbreitete Entwicklung ist Folge von ungeeignetem Schuhwerk und Bewegungsmangel und erklärt, warum ca. 60 % der älteren Menschen an den Folgen schwacher, deformierter und blockierter Füße leiden.

Sensomotorik

„Sensomotorik“ ist das Stichwort für das Verständnis von sicherer und erfolgreicher Bewegung: Bewegung wird nicht einfach im Gehirn geplant und gesteuert. Ein ständiger Datenstrom aus Rezeptoren in der Haut der Fußsohlen, in Muskeln, Bändern, Sehnen und in den über 30 Gelenken informiert Rückenmark und Gehirn über jede Unebenheit, jeden Kieselstein und jede Bordsteinkante. Diese Informationen optimieren laufend Bewegungsplanung und Bewegungssteuerung.

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Barfuß funktioniert das gut und deshalb gibt es bei Barfußläufern viel weniger Verletzungen in Sprunggelenken und Knien. Auch mit sehr dünnen und flexiblen Sohlen bleibt dieser Fluss von Informationen ausreichend erhalten. Dagegen unterbrechen dicke und feste Sohlen den Datenstrom. Sie sind unüberwindliche Barrieren für den Zustrom von Informationen zum zentralen Nervensystem als Voraussetzung für erfolgreiche Bewegung.

Die Laufrevolution | © Leguano

Barfußschuhe – Minimalschuhe

Barfußschuhe mit dünnen und flexiblen Sohlen sind eine gute Antwort auf die Frage nach Alternativen zum starren Schuhwerk, an das wir uns seit der Industrialisierung gewöhnt haben. Für diese Behauptung liefert Gerd-Peter Brüggemann, der frühere Leiter des Instituts für Biomechanik und Orthopädie an der Deutschen Sporthochschule Köln, eine handfeste Begründung.

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Brüggemann stattete 100 Versuchspersonen mit Minimalschuhen aus. Die Probanden durften sie ausschließlich in ihrem Alltag nutzen – nicht jedoch für sportliche Aktivitäten. Der Forscher wollte herausfinden, ob sich die Füße durch den alltäglichen Gebrauch von Minimalschuhen verändern. Die Auswertung der Ergebnisse übertraf alle Erwartungen: Die Füße waren nach 6 Monaten rund 20 % kräftiger und das Muskelvolumen der langen Zehenbeuger hatte um 10 % zugenommen. Die Probanden hatten in einem Beobachtungszeitraum von mehr als zwölf Monaten deutlich weniger Verletzungen. Dieses Experiment zeigt, wie einfach es ist, gesunde und kräftige Füße zu bekommen.

Barfuß gehen für jeden und in jedem Alter?

JA! Kinderfüße sind im Säuglings- und Kleinkindesalter meist kerngesund. Schon im Kindergarten haben 12 % der Kinder Fußprobleme, diese nehmen in Kindheit und Jugend zu und nur noch 40 % der Erwachsenen freuen sich über gesunde Füße (Quelle: BKK, „Kinderfuß auf dem Prüfstand“). Kinderfüße sind biegsam und formbar und so sollte auch das Schuhwerk sein.

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Gerade für Kinder ist die freie Beweglichkeit der Füße, vor allem der Zehen, die Voraussetzung für die Entwicklung kräftiger und belastbarer Füße. Studien zeigen, dass nur ein Drittel aller Kinder mit gut passenden Schuhen versorgt ist, ein weiteres Drittel trägt zu kleine und das letzte Drittel zu große Schuhe. Auch starres Obermaterial und steife Sohlen schädigen die kindlichen Füße. Alles zusammen ist Ursache für Knick-Senk-Spreizfüße – die häufigsten Fußdeformitäten im Kindesalter und in der Jugend.

Kinderschuhe | © leguano
Aktiv gelb | © leguano Klettern

Sport mit Barfußschuhen?

Auch diese Frage ist für viele Sportarten mit einem klaren Ja zu beantworten. Bei sportlichen Aktivitäten ist der Trainingseffekt durch Barfußschuhe besonders groß. Besonders wichtig ist das historisch und in Studien belegte geringere Verletzungsrisiko. Wir, die Inhaber von Barfußschuhe Rosenheim®, gehen mit unseren Minimalschuhen seit Jahren in die Berge und haben das niemals bereut. Warum gibt es dann so viele warnende Stimmen?

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Richtig barfuß gehen ja, aber Barfußschuhe sollten nur als Trainingsschuhe benutzt werden, man solle sie nicht regelmäßig tragen und keinesfalls beim Ausdauersport?! In diesen Warnungen steckt ein wahrer Kern. Nach jahrzehntelanger „Schonung“ durch konventionelle Alltags- und Sportschuhe sind die Füße auf die hohe Beanspruchung durch Minimalschuhe nicht vorbereitet. Man sollte allerdings nicht von einem Tag auf den anderen beim Langstreckenlauf oder bei längeren Wanderungen unvorbereitet auf Barfußschuhe umsteigen. Wir empfehlen Barfußschuhe zuerst im Alltag zu nutzen, dann bei kürzeren Wanderungen und später den Aktionsradius langsam zu erweitern. Vom schonungsbedingten Abbau sind nicht nur die Muskeln betroffen, auch Sehnen und Bänder sind geschwächt und tragen ihren Teil zum Stabilitätsmangel bei. Muskeln reagieren auf adäquate Trainingsreize sehr schnell, bis Sehnen und Bänder ihre alte Festigkeit zurückerlangt haben vergehen Monate, möglicherweise Jahre. Lassen Sie es also langsam angehen mit ihrem neuen Schuhen, hören Sie auf ihren Körper und vertrauen Sie darauf, dass Ihre Füße jeden Tag ein bisschen stärker und belastbarer werden.

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